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Die Entwicklung des Fagotts: Eine andere Perspektive
Basierend auf meiner Doktorarbeit erzähle ich die Geschichte der Entwicklung des Fagotts im Frankreich des 17. Jahrhunderts. Die Entwicklung von Musikinstrumenten wird oft als eine Art evolutionärer Prozess beschrieben – insbesondere bei Blasinstrumenten. Häufig liest man, dass mit dem historischen Fagott „etwas nicht stimmte“, das im Laufe der Zeit „repariert“ werden musste.
Ich betrachte das aus einer anderen Perspektive: Statt nach Fehlern zu suchen, untersuche ich die musikalischen, sozialen und handwerklichen Umstände, die die Musiker und Instrumentenbauer jener Zeit geprägt haben könnten.
Um diese Entwicklung zu verstehen, müssen wir uns zunächst einige grundlegende Fragen stellen: Was war eigentlich ein Fagott? Welche Funktion hatte es in der Barockzeit? Ich möchte über die reinen Fakten hinausgehen und fragen: Warum hat sich das Fagott überhaupt entwickelt?Dieser Vortrag lädt die Studierenden dazu ein, darüber nachzudenken, wie das Instrument, das sie spielen, die Musik beeinflusst und umgekehrt. Ich möchte zeigen, dass die Geschichte dieses Instruments nicht nur über Klang, Technik, und Fakten erzählt – sondern über die Menschen, ihre Ideen und die Art, wie sie Musik lebten.
Der Vortrag beginnt im 16. Jahrhundert mit dem Hautbois-Ensemble am Hof von König François I. und führt bis in die Ära von Ludwig XIV. und Lully – die Zeit, in der nach allgemeiner Auffassung das barocke Fagott entstand.
Ich bringe verschiedene historische Instrumente mit – darunter barockes Fagott, Dulzian, Schalmei, Pommer und barocke Oboe – sodass das Publikum die Unterschiede direkt hören und erleben kann.